Täglich kommt man an ihnen vorbei, gehört mit dem eigenen Nachwuchs vielleicht sogar selbst zu ihren Nutzern, hat sich aber bislang nie Gedanken darüber gemacht, wie viel Planung dahinter steckt. Die Rede ist von Spielplätzen. Diese sind weit mehr als Grünflächen mit zusammengewürfelten Spielgeräten. Erfahren Sie hier, was einen guten Spielplatz – und gelungene Spielplatzplanung – ausmacht.
Inhalt
1 Integration in die Umgebung
2 Stimmige Gestaltung
3 Spielplatz-Bepflanzung
4 Spielgeräte
5 Spielplatzpflege
Wie jedes andere Projekt besteht auch der Bau eines Spielplatzes aus einer Planungs-, Vorbereitungs- und Realisierungsphase. Eine sorgfältige Planung ist die Basis für alle weiteren Schritte. Und hier geht es nicht nur um eine Absteckung von Zeit und Kosten. Bei der Planung eines Spielplatzes sollten viele Experten zusammenkommen, damit das Projekt ein Erfolg wird. So können z.B. GaLa-Bauer, Spielgeräte-Hersteller, Sozialpädagogen, Eltern und – besonders wichtig – Kinder an der Planung beteiligt sein. Die Mischung aus Erfahrung, Fachwissen und kreativen Ideen legt den Grundstein für einen Spielplatz, der für alle eine Bereicherung ist.
Aber worauf sollte man beim Bau eines Spielplatzes achten? Wir als erfahrener GaLa-Bauer haben bereits zahlreiche Spielplätze verwirklicht und wissen, worauf es ankommt. Das gilt vor allem für die Einhaltung gesetzlicher Normen – hier ÖNORM und DIN. Denn alle Ideen und gestalterischen Einzelheiten müssen im Rahmen der Normen umgesetzt werden. Das betrifft z.B. die Sicherheit und Prüfung der Spielgeräte, die Verkehrssicherungspflicht, aber auch Themen wie Naturerleben und Barrierefreiheit.
1 Integration in die Umgebung
Das Verhältnis eines Spielplatzes zu seiner Umgebung bewegt sich zwischen Integration und Abgrenzung: Zum einen soll er in die Umgebung passen und diese bereichern; andererseits bilden Spielplätze gerade in dichten Großstadträumen kleine Erholungsinseln für Kinder, in denen sie vor dem Lärm und den Gefahren durch Autos & Co. geschützt sein sollten. Vielleicht ist der Spielplatz aber auch Teil eines Parks, wo wiederum andere, offenere Möglichkeiten zur Einfügung ins vorhandene Gelände bestehen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen schützender Abgrenzung und einladender Offenheit zu erreichen. Viele Spielplätze leben von „Laufkundschaft“ und sollten somit von außen gut gesehen werden.
2 Stimmige Gestaltung
Häufig sind kleine Spielplätze viel beliebter als große. Entscheidend dafür, wie intensiv der Platz bespielt wird, ist eine ausgewogene, durchdachte Gestaltung, die die Diversität an Möglichkeiten wie auch der kindlichen Charaktere berücksichtigt.
Bei den Spielgeräten ist wichtig, dass es welche für jedes Alter von 0 bis 12 oder 14 Jahren gibt. Für 0- bis 3-Jährige sollte ein separater Bereich gestaltet sein, da sie, was Motorik und Orientierung betrifft, noch nicht mit anderen Altersklassen mithalten können. Für jedes Alter müssen die Geräte und Spielbereiche entsprechend ausgelegt sein – z.B. von den Funktionen, „Schwierigkeitsgraden“ oder Fallhöhen. Wünschenswert ist außerdem ein angemessener Schutz vor der Sonne. Weil diese nicht an 365 Tagen im Jahr scheint, sind Spielplätze attraktiv, die man dank passender Gestaltung zu jeder Jahreszeit nutzen kann.
Bei der Gestaltung sollte darüber hinaus zum Tragen kommen, dass jedes Kind anders ist: Während die einen sich in jede Herausforderung stürzen, sind andere eher zurückhaltend. Das gilt auch für den Kontakt zu anderen Kindern. Oft haben Mädchen und Jungen zudem eine jeweils eigene Art zu spielen. Rückzugs- und Ruhebereiche sollten unbedingt mit eingeplant werden. Und auch allgemein ist bei der Gestaltung eines Spielplatzes auf Ausgewogenheit zu achten: Neben Spielflächen gehören Grünflächen, Wege, Sitzgelegenheiten und Pflanzen in das Spielplatzkonzept.
3 Spielplatz-Bepflanzung
Hübsche Bäume, Sträucher und bodennahe Blühpflanzen lassen jeden Spielplatz einladend wirken. Wichtiger als die Optik ist jedoch, dass es sich um ungefährliche, insbesondere ungiftige Pflanzen handelt. Goldregen, Stechpalme oder Seidelbast haben auf einem Spielplatz nichts zu suchen.
Ungefährliche und nicht weniger attraktive Alternativen sind Apfel, Ahorn, Haselnuss, Felnsenbirne oder Kapuzinerkresse.
Dort, wo Kinder Fußball, Verstecken spielen und toben, erweisen sich natürlich robuste und pflegeleichte Pflanzen als vorteilhaft. Das gilt ganz besonders für die Grünflächen. Niemand würde auf die Idee kommen, auf einem Spielplatz Englischen Rasen zu säen.
4 Spielgeräte
Kinder lernen spielerisch die Welt kennen und entwickeln dadurch unbewusst viele Fähigkeiten weiter. Viele verschiedene Spielgeräte fördern unterschiedliche Kompetenzen, von Motorik und Gleichgewichtssinn über Kreativität und Logik bis hin zum Sozialverhalten. Wahre Klassiker sind Sandkasten, Rutschen, Wippen Schaukeln und Klettergerüste. Auch Karussells, Spielhäuser und Federspielgeräte ziehen Kinder an. Reck, Trampolin und Balanciergeräte fördern ebenfalls die Bewegung und Motorik.
Es müssen übrigens nicht immer Geräte im klassischen Sinn sein. Ein kleiner Bach oder ein Holzstamm sowie andere Naturmaterialien sind eine sinnvolle Ergänzung und bringen den Kindern die Natur näher.
5 Spielplatzpflege
Am besten plant man bereits mit dem Spielplatz, wer dessen regelmäßige Pflege übernehmen wird. Denn ein ungepflegter und vernachlässigter Spielplatz wirkt nicht nur unattraktiv auf potentielle Nutzer, sondern kann auch Gefahrenquellen bergen. Die Pflegearbeiten umfassen mehr als Rasenmähen, Gehölzschnitt und Unkrautentfernen. Bodenbeläge sollten – vor allem an vielbenutzten Stellen – überprüft und Stolperfallen beseitigt werden. Rindenmulch und Kies muss man bei Bedarf auffüllen, Sand in gewissen Abständen austauschen und die Spielgeräte auf Sicherheit prüfen. Defekte, unstabile oder verschlissene Spielgeräte gilt es zu reparieren oder zu ersetzen.
Erfahrene Fachbetriebe wissen genau, wie ein Spielplatz dauerhaft einladend und sicher gestaltet werden kann.
